Viele Eltern, Großeltern und Verwandte entdecken im Bereich des Bogensports eine fast nicht enden wollende Ideenquelle, wenn es um die Wahl eines Geschenks für Weihnachten, Geburtstag oder einen anderen Anlass geht. Bogensportmaterial gibt es von den verschiedensten Händlern bis hin zu Geschenksets bei Großhändlern wie Metro oder Selgross.
Aber - ist das wirklich sinnvoll?
Kinder und Jugendliche befinden sich sowohl körperlich als auch im Bereich der aktuellen Interessen in einem Wachstumsprozess. Was heute Spaß macht und "in ist" kann morgen absolut uninteressant sein. Weiterhin ist durch den körperlichen Wachstumsprozess eine Anpassung der Ausrüstung der Kids ständig erforderlich. Der Bogen, mit dem ein 11-Jähriger durchaus Erfolge erzielen kann reicht einem 13-Jährigen bei weitem nicht mehr aus. Durch den Wechsel der Altersklasse (U12 nach U14) sind plötzlich weitere Entfernungen relevant. Dies erfordert neben einer höhere Präzission auch einen stärkeren Bogen, daran angepasste Pfeile.
Der Bogensport, eine der ältesten olympischen Disziplinen, erfreut sich in den letzten Jahren zunehmender Beliebtheit. Dabei steht nicht mehr nur die sportliche Herausforderung im Mittelpunkt, sondern immer öfter auch das körperliche Wohlbefinden. In der heutigen, so hektischen Zeit, suchen viele eine Sportart, die dem Körper und der Psyche zugute kommt. Bogensportplätze sind in der Regel abgelegen vom Alltagslärm und bilden geradezu Oasen der Erholung.
Bogenschießen ist ein gesunder Sport, der kaum Verletzungsrisiken kennt. Mediziner, vor allem Orthopäden, werden bestätigen, dass bei Bogenschützen kaum Probleme mit der Wirbelsäule auftreten, da die Rückenmuskulatur stark ausgeprägt wird und so Schäden entgegenwirkt. Gerade bei Haltungsproblemen kann Bogenschießen unter fachgerechter Anleitung positiv wirken. Auch für Menschen mit körperlichen Einschränkungen stellt der Bogensport eine ideale Möglichkeit dar, sich sportlich zu betätigen und wird insofern oftmals als Therapie vorgeschlagen.
Es werden Muskulatur, Bänder, Sehnen, Wirbelsäule und Gelenke aktiviert und stabilisiert, Puls und Atmung geformt sowie Geist und Seele in Einklang gebracht. Mentale Stärke und Konzentration sind in dieser Sportart zentrale Voraussetzungen, um den Bewegungsapparat gezielt und erfolgreich einzusetzen. Wie auch bei anderen Sportarten, beginnt man vor dem Training mit Lockerungsübungen (Stretching), um die Muskulatur und die Gelenke auf das Bogenschießen vorzubereiten.
Bei diesem Sport kommt es besonders auf eine gerade Körperhaltung an. Die Wirbelsäule und das Becken sind aufgerichtet, so dass die Lendenwirbelsäule gerade und nicht im Hohlkreuz steht. Die Knie sind leicht angewinkelt und unterstützen so den geraden Stand.
Viele Menschen atmen, meist unbewusst, zu flach. Beim Bogenschießen dagegen wird der Brustkorb (Thorax) durch die bewusst eingesetzte Atmung (Bauchatmung) positiv beeinflusst. Das Atmen trägt ebenfalls zur Entspannung und Konzentration beim Schießen bei.
Auch führt der Wechsel von Spannung und Entspannung der gesamten Muskulatur zu einem höheren und bewussteren Körperempfinden. Die Kraftanstrengung beim Spannen des Bogens und die anschließende Entspannungsphase beim Lösen der Sehne werden als positiv empfunden. Kurz einige der wichtigsten Muskeln beim Bogenschießen und deren Funktion: Die Rückenmuskulatur, insbesondere der zwischen beiden Schulterblättern liegende Rautenmuskel (M. rhomboidei), wird in der Phase des Bogenspannens eingesetzt. Der Rautenmuskel zieht die Schulterblätter mittelwärts und zugleich etwas nach oben. Über dem Rautenmuskel liegt der Kapuzenmuskel (M. trapezius). Der mittlere Teil des Kapuzenmuskels zieht die Schulterblätter ebenfalls zur Rückenmitte. Der obere Teil wirkt hebend, der untere Teil senkend auf die Schulterblätter. Der Muskel, der den Übergang von der Schulter zum Oberarm (die Wölbung der Schulter) bildet, ist der Deltamuskel(M. deltoideus). Entspringend von Schlüsselbein, Schulterhöhe und Schulterblattgräte, setzt er an der Mitte des Oberarmes an und hebt vor allem den Oberarm bis zur Horizontalen.
Dem Faserlauf entsprechend, zieht die vordere Partie des Deltamuskels den Arm nach vorne und die hintere den Arm nach hinten. Die gesamte Arm- und Handmuskulatur hat hauptsächlich Streckerfunktion. Brust, Zwischenrippenmuskulatur und das Zwerchfell unterstützen die Atmung.
Nicht zu vergessen ist der gemeinschaftliche Rückenstrecker (M. erector trunci). Dieser kräftige Muskelstrang erstreckt sich neben der Wirbelsäule vom Kreuzbein bis zum Hinterhauptbein und ist, wie sein Name schon verrät, für die Streckung des Rückens zuständig.
Die Muskelspannung geht weiter über die Gesäß- und Beinmuskulatur. Dies ist jedoch nur eine grobe Darstellung, der beim Bogenschießen aktiven Muskulatur. Eine detailliertere Aufzählung aller Muskeln würde an dieser Stelle zu weit führen. Beim Bogenschießen ist der gesamte Körper unter Anspannung. Dazu braucht jeder Schütze eine aubalancierte Kondition. Richtig, auch Bogenschützen benötigen Kondition! Neben Kraft, Ausdauer, Beweglichkeit und Schnelligkeit müssen jedoch primär die koordinativen Fähigkeiten trainiert werden. Ein perfekter Schuß ist ein hochkomplexer Ablauf.
Zusätzlich zur körperlichen Belastbarkeit erfordert der Bogensport mentales Training zur Stärkung der Konzentrationsfähigkeit und Kontrolle der eigenen Psyche. Nur ein ruhiger, entspannter und konzentrierter Geist ist zu guten Leistungen fähig.
Ab 01.01.2007 wurden die ersten Glauchauer Bogenschützen beim sächsischen Landesverband des Deutschen Schützenbundes angemeldet. Die erste Glauchauer Teilnahme an den Landes- meisterschaften des SSB sprach für sich, die 4 Glauchauer Starter sicherten sich 3 Sachsenmeister sowie einen Vizemeistertitel.
Die sportliche Entwicklung setzte sich aber auch allgemein positiv fort, insgesamt wurden bei Sachsenmeisterschaften 25/ 6* Meistertitel, 7/ 3* Vizemeistertitel 8 3. Plätze sowie 7/ 1* Platzierungen auf den Plätzen 4-6 in der Einzelwertung (mit * in der Teamwertung) erreicht. Bei Deutschen Meisterschaften erreichten die Glauchauer Sportler 3 Meistertitel, 2 Vizemeistertitel sowie 2/1* dritte Plätze und 5 mal einen Rang 4-6.
Erstmals wurden dabei auch Medaillen im Bereich Bögen ohne Visier gewonnen - ein Bereich der im Jahr 2007 immer mehr an Bedeutung gewann.
Das Landesliga-Team erreichte in der Hallensaison 2006/ 2007 einen 2. Platz und konnte sich in der Freiluftsaison 2007 noch steigern. Der Gewinner der Landesliga 2007 FITA heißt nach den zwei Wettkämpfen: BSC Glauchau!
Alle Turniere des Vereins wurden durch die Bogensportler in Sachsen und den beanchbarten Bundesländern so angenommen, das teilweise nicht fü alle Meldungen ein Startplatz zur Verfügung stand.
Auf der Bogensportanlage wurden 2007 Pflegemaßnahmen realisiert, nach den größeren Baumaßnahmen der Vorjahre wurde jedoch 2007 eine Pause im Baubereich eingelegt.
Der Verein realisierte im Laufe des Jahres etwas 10-15 Aktivitäten, bei denen Anderen unsere Sportart vorgestellt wurde und sich jeder mit Pfeil und Bogen versuchen konnte.
2006 stand ganz im Zeichen der sportlichen Entwicklung unseres Vereins. So nahm in der Hallensaison 2005/2006 erstmals ein Glauchauer Team an der sächsischen Landesliga in der Halle teil. Am Ende landeten die Sportler auf Platz 7 mit 8:20 Punkten und 3063 Ringen.
In der Hallensaison wurden bei den Landesmeisterschaften 2 Sachsenmeistertitel, 6 zweite Plätze sowie 5 dritte Plätze erreicht. In der Manschaftswertung konnten die Glauchauer Sportler jeweils eine Gold-, Silber- und Bronzemedaille erringen.
Die Freiluftsaison war dann schon wesentlich erfolgreicher, hier konnten neben 5 Sachsenmeistertiteln, 5 zweiten Plätzen und 2 dritten Plätzen in der Einzelwertung sowie einer Gold- und einer Silbermedaille in der Mannschaftswertung auch ein Deutscher Meistertitel sowie ein Vizemeistertitel erreicht werden. Das Ligateam konnte das Punkteverhältnis mit 15:13 günstiger gestalten und sich in der Freiluft-Liga auf Platz 5 vorarbeiten.
Gleichzeitig fand 2006 die Premiere der Sächsischen Sand-Saga statt - mit 75 Startern begann eine neue Facette des Bogensports in Glauchau.
Das Jahr 2005 begann erstmalig mit einem "Neujahrsschießen" auf der Bogensportanlage am Glauchauer Stausee. Zum ersten mal wurden 2005 auch Wettkämpfe, wie die Vereinsmeisterschaften Halle/Freiluft und eine 3-D-Runde durchgeführt. Ebenfalls neu war 2005 die Teilnahme einer Mannschaft des Vereins an der sächsischen Landesliga.
Den sportlichen Höhepunkt 2005 bildete die Ausrichtung der Deutschen Meisterschaft des Deutschen Bogensportverbandes im Bogenlaufen. Robin Meinig vom Bogensportclub Glauchau wurde in seiner Altersklasse Deutscher Vizemeister.
Mit Unterstützung der Stadt Glauchau erhielt die Bogensportanlage eine neue Schießlinie, so dass es möglich wurde über die gesamte Breite 90m zu Schießen und nun die Möglichkeit besteht auf diese Entfernung zu trainieren und Wettkämpfe auszurichten. Auch die Arbeiten am Neubau eines eigenen Sanitärtraktes wurden abgeschlossen.
Im Jahr 2004 wurde der Verein weiter gefestigt. Auf der Bogensportanlage entstand ein Aufenthaltsraum aus zwei Bauwagen, der Turm wurde weiter saniert. Kurz vor Ende des Jahres gelang es mit Hilfe der Stadt Glauchau, dem Erdwall eine ordentliche Form zu geben und die vorgeschriebene Höhe an allen Stellen einzuhalten.
Auch die Mitgliederzahl stieg stetig, das Verhältnis aktiver Schützen zu passiven Mitgliedern verbesserte sich weiter zu Gunsten der aktiven Sportler. Inzwischen gibt es aktive Bogensportler von 7 bis 63 Jahren im Verein. Wir haben im Moment 58 Mitglieder, davon sind lediglich 5 passiv.
Im Februar 2003 konnten wir auf unserer ersten Jahreshauptversammlung feststellen, das sich die Entscheidung zur Selbstständigkeit für den Bogensport in Glauchau gelohnt hat. Die Zahl der Mitglieder hatte sich innerhalb eines Jahres nahezu verdoppelt und auch auf unserer Bogensportanlage waren wir ein ganze Stück voran gekommen.
Ebenfalls 2003 wurde eine zweite Abteilung des Vereins gegründet. Die Mitglieder dieser Abteilung trainieren regelmäßig mit der Armbrust.
Im Mai 2002 trennten wir uns von der Schützengesellschaft, um seitdem als "Bogensportclub Glauchau e.V." selbst für die Belange des Bogensports in Glauchau verantwortlich zu sein.
Als sich nach der Wende in Glauchau der Bürgerschützenverein neu gründete, waren die Bogensportler als Abteilung Bogensport mit dabei. Später wurde dieser Verein in der Tradition des 1551 in Glauchau gegründeten Schützenvereins umbenannt in "Privilegierte Schützengesellschaft Glauchau 1551 e.V."
All diese Provisorien waren jedoch dem Trainingsablauf nicht förderlich. Nach vielen Anstrengungen konnte 1986 mit Unterstützung der Stadt Glauchau ein Gelände am Stausee gefunden werden. Diese Anlage wurde 1986 mit den Bezirksmeisterschaften offiziell eingeweiht und trägt seit 1998 den Namen "Bogensportanlage Rosemarie Förster".
Im Jahr 1963 wurde die Glauchauerin Rosemarie Förster DDR-Meisterin. Auch mit der Damen-Mannschaft konnten die Glauchauer Bogensportler große Erfolge erzielen. Später konzentrierte sich das Ehepaar Hempel auf das Trainieren des Nachwuchses. An Kindern, die das Bogenschießen erlernen wollten, mangelte es nicht.
Eine Schwierigkeit bestand jedoch darin, dass es keine Bogensportanlage gab. Es wurde zunächst in einem kleinen Grund hinter der Glauchauer Poliklinik trainiert und später in einem unterirdischen Gepäckgang des Glauchauer Bahnhofes geschossen. Danach konnte im Sommer das Training auf einem Nebenplatz des Glauchauer Sportparkes (mit Schussrichtung Straße) und im Winter in einem alten Kino in der Glauchauer Marienstraße durchgeführt werden.